Würzburg setzt ein Zeichen für gesundes Studieren

Smarte Region verstetigt erfolgreiches Hochschulprojekt zur Stärkung sozialer Resilienz

Man sieht es auf der Straße: Würzburg ist eine Stadt voll junger Menschen, mit der viertjüngsten Bevölkerung von allen bayerischen Städten. Mit drei Hochschulen und einer Studierendenschaft von etwa 35.000 Personen ist Würzburg dabei der Inbegriff der klassischen Universitätsstadt. 

Was man allerdings nicht auf den ersten Blick sieht: Einsamkeit, Zukunftsängste, finanzielle Unsicherheit, innere Leere und Leistungsdruck, die viele Studierende in ihrem Hochschulalltag täglich begleiten. Der aktuelle Gesundheitsreport der Techniker Krankenkasse schlägt Alarm, wenn es um die psychische Gesundheit von Studierenden geht: Der Anteil der Studierenden, die Antidepressiva verschrieben bekommen haben, ist zwischen 2019 und 2023 um 30 Prozent gestiegen; der Anteil derjenigen, die sich chronisch gestresst fühlen, hat sich zwischenzeitlich fast verdoppelt. 

Prof. Silke Neuderth übergibt die Projektwebseite an Daniel Rüttinger
Prof. Silke Neuderth übergibt die Projektwebseite an Daniel Rüttinger © Karolina Kielin

„In Würzburg gibt es zwar viele gesundheitsfördernde Angebote für Studierende – aber leider wissen viele gar nicht davon oder sind sich unsicher, an wen sie sich wenden können. Das ist sehr schade!“ – sagt Silke Neuderth, Professorin an der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt und Leiterin des Projektes „Gesund Studieren in Würzburg“, das im Januar 2022 durch die Arbeitsgruppe Gesunde Hochschulen der Gesundheitsregionplus Stadt und Landkreis Würzburg gemeinsam mit regionalen Akteuren auf die Beine gestellt und Ende März 2024 erfolgreich abgeschlossen wurde. Im Rahmen des Projektes wurden eine auf die Bedürfnisse Studierender ausgerichtete Homepage und ein Instagram-Kanal konzipiert: „Wir wollten mit diesen Medien die vorhandenen Angebote bekannter machen und den Zugang zu den Angeboten für Studierende erleichtern.“ 

Wie geht´s weiter? Fortführung durch die Smarte Region Würzburg

Weil das studentische Wohlbefinden für den Hochschulstandort Würzburg ein wichtiges Anliegen ist, werden die im Präventionsprojekt entwickelten Medien seit April 2024 innerhalb der Maßnahme „Wie geht’s“ durch die Smarte Region Würzburg offiziell verstetigt.
Der zuständige Produktmanager, Daniel Rüttinger, sagt: “Wir entwickeln Maßnahmen, die die Menschen im Einzelnen und die Gemeinschaft im Ganzen stärken sollen, um Krisensituationen besser begegnen zu können. Wir haben junge Menschen im Alter zwischen 16 und 25 Jahren bereits in der Entwicklungsphase des Förderprogramms als besonders unterstützungsbedürftige Zielgruppe identifiziert. Durch die Verstetigung von Gesund Studieren ist uns die Fortführung von erfolgreichen, inhaltlich perfekt zu unserer Resilienzstrategie passenden Maßnahmen gelungen”.

Webseite Gesund Studieren in Würzburg
Webseite Gesund Studieren in Würzburg © Karolina Kielin

Wie erfolgreich das Projekt war, zeigen die Zahlen: Allein der Instagram-Kanal (@gesundstudieren_inwue) konnte in der ursprünglichen Projektlaufzeit über 16.000 Konten erreichen. Aktuell wird der Account monatlich regelmäßig von zirka 2.500 Personen besucht. Erste Befragungsergebnisse zeigen darüber hinaus, 

Gesund Studieren in Würzburg – ein Steckbrief

Das Präventionsprojekt „Gesund Studieren in Würzburg“ wurde ursprünglich von der Arbeitsgruppe Gesunde Hochschulen der Gesundheitsregionplus entwickelt und für zwei Jahre von der AOK Bayern finanziell gefördert. Die Durchführung erfolgte an der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt in enger Kooperation mit der Universität Würzburg und der Hochschule für Musik. Hierzu wurde eine kommunale Strategie entwickelt, die u.a. auf die Verringerung von Zugangsbarrieren für die Angebotsnutzung zielte. Als digitale Strategie wurde ein Instagram-Kanal ins Leben gerufen. Dieser informiert über aktuelle Angebote der studentischen Gesundheitsförderung in der Region, stellt Anlaufstellen vor und postet zu gesundheitsrelevanten Themen. Im Rahmen des Projektes wurde darüber hinaus die benutzerfreundliche Website gesund-studieren-wuerzburg.de entwickelt. Dort können Studierende mit nur wenigen Klicks Angebote zu allen Themenbereichen der Prävention und Gesundheitsförderung finden.

Würzburger Studierende auf dem Campus Sanderheinrichsleitenweg
Würzburger Studierende auf dem Campus Sanderheinrichsleitenweg © Jonas Kron

„Wir haben ja im Projekt gemerkt, wie wichtig es ist, Studierende auch auf digitalem Weg über Gesundheitsangebote vor Ort zu informieren. Daher freut es mich besonders, dass die Homepage und der Instagramkanal von der Smarten Region Würzburg weitergeführt werden. Beide Medien werden gut angenommen und tragen auch zur Vernetzung der Akteure in Würzburg bei“, sagt Silke Neuderth. 

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